Ein grundsätzliches Prinzip von Jacques Riousse war es nur Materialien zu verwenden, die schon vorher ein „Leben“ oder eine Geschichte hatten.
Wenn das verwendete Metall noch nicht „gelebt“ hatte, so kam es doch vom Schrotthändler (Ferrailleur). Die meisten seiner Skulpturen sind aus Metall. Viel von dem Altmetall, was er verwendete, hat er in der Umgebung von St. Martin de Peille gesammelt und vor seiner Kapelle gelagert.
Hierzu muss man wissen, dass während des 2. Weltkrieges der direkt in der Nähe gelegene Mont Agel auf seinem Gipfel verschiedene Festungen und Stellungen für Soldaten hatte. Die Deutschen hatten sich dort verschanzt und wurden vom Meer aus von den Amerikanern beschossen.
Die Reste von Geschossen, Granaten, Stahlhelmen, Ausrüstungsgegenständen und vorallem auch zerschossener Kriegsmaschinerie finden sich in seinen Skulpturen wieder.
Er sagte immer wieder und wieder: „Was den Tod bringen sollte, wird zu einem neuen Leben“.
Auf die Frage, was eine Skulptur oder ein Bild bedeuten solle, antwortete er immer:
„C´est le spectateur, qui cré.“ – Der Beschauende erschafft das Bild, indem er etwas in ihm sieht.
Er wollte nie den Betrachter durch einen von ihm gegebenen Titel in eine Richtung weisen und so seine Fantasie einschränken. Wer aufmerksam seine Skulpturen betrachtet, wird auch Teile von Motoren, Getrieben, von Velo solex- Mopeds, aber auch Teile aus dem Haushalt, Gartengeräte, Stacheldraht etc. erkennen.
Auf die Frage, warum er denn seine Werke, Bilder und Skulpuren nicht verkaufen würde, antwortete er: „Je ne veux pas me mettre dans le commerce.“ und meinte dann keine Zeit mehr für seine Kunst zu haben. Ein wenig Erspartes aus dem Herstellen von Glasfenstern und Malen von Fresken, sowie später eine kleine Rente stellten eine für ihn zufriedenstellende Basis dar.